Sehenswertes im Grödnertal
Gröden: Geschichte und Geografie
Das Grödnertal erstreckt sich über etwa 25 km von Waidbruck (470m) bis zum Sellajoch (2240m) und besteht aus drei Hauptdörfern: St.Ulrich, St. Christina und Wolkenstein. Die drei Dörfer sind beliebte Urlaubsziele für Ski- und Wanderbegeisterte. Das Tal ist von den herrlichen Bergen der Dolomiten umgeben. Die majestätischen Gipfel und artenreiche Flora und Fauna in den Tälern machen es die Gegend zu einem sehr beliebten Touristenziel im Herzen Südtirols.
Geschichtlich gesehen, tauchte der Begriff „Gröden“ zum ersten Mal im Jahre 999 auf. Ein schriftliches Dokument bezeugt, dass der bajuwarische Gaugraf Otto von Andechs damals einen Teil seines Grundbesitzes dem Bischof vermachte. Im Dokument wird das Gebiet Grödens „Forestum ad Gredine“ genannt. Es handelt sich um einen Begriff in der ladinischen Sprache (auch Rätoromanisch genannt). Diese ist eine Minderheitensprache, die aus dem Zusammentreffen der Sprache der Räten (einem Volk, das bis zur römischen Zeit den Alpenraum bewohnte) mit dem Latein entstand, und bis heute überlebt hat. Die Sprache wird nämlich immer noch von einem Großteil der Bevölkerung Grödens von Pontives (St.Ulrich) bis nach Plan (Wolkenstein) gesprochen, und zählt somit zu den kostbarsten kulturellen Schätzen des Tales.
Kultur und historische Denkmäler - Sehenswertes im Grödnertal
Natürlich gibt es auch Orte von historischem, kulturellem und religiösem Interesse im Grödnertal: Die Silvesterkapelle im Langental, die Fischburg, die Ruinen der Burg Wolkenstein oder die Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ sind nur einige der Orte, die Sie auf jeden Fall besuchen sollten.
Pfarrkirche: Maria Hilf in Wolkenstein
Auch historisch-kulturelle und religiöse Sehenswürdigkeiten fehlen in Gröden natürlich nicht: die Silvesterkapelle im Langental, die Fischburg, die Schlossruine Wolkenstein oder die Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ sind nur einige der Orte, die Sie unbedingt besichtigen sollten. Die Pfarrkirche von Wolkenstein stammt aus dem Jahre 1503, als Wilhelm von Wolkenstein eine Kapelle zu „Maria Hilf“ errichten ließ.
Diese wurde im Laufe der Zeit mehrmals vergrößert, und wurde zum geschätzten Wallfahrtsort für Pilger. Das Altargemälde der Madonna mit Kind ist eine schöne Kopie des Maria Hilf Bildes, das 1537 von Lucas Cranach in Dresden gemalt wurde, und heute in Innsbruck aufbewahrt wird.
Die Silvesterkapelle im Langental
Am Eingang des Langentales befindet sich die kleine Silvesterkapelle, die etwas abgelegen vom Ort erbaut wurde. Sie ist dem Schutzpatron des Viehs, dem Hl. Silvester, geweiht.
Bei Restaurierungsarbeiten im Jahre 1993 kamen in der Kapelle interessante Fresken zum Vorschein, die vor 300 Jahren gestaltet wurden. Man kann die Kapelle vom Parkplatz des Langentales aus in wenigen Minuten bequem zu Fuß erreichen. Die Wanderung mit schönem Panorama kann nach Wunsch bis zum Pra a Ri im Talschluss verlängert werden.
Ruine der Burg Wolkenstein
Ebenfalls im Langental kann die Ruine der Burg Wolkenstein besichtigt werden. Es handelt sich um die Stammburg der Tiroler Adelsfamilie Wolkenstein-Trostburg, die im 13. Jahrhundert erbaut wurden. Von der Burg, die einst als Sommer- und Jagdresidenz für die Familie des bekannten spätmittelalterlichen Dichterkomponisten Oswald von Wolkenstein fungierte
Heute ist nur noch die Esplanade und die südliche Mauer erhalten, die dennoch eine Besichtigung wert sind. Der Zugang kann aufgrund des Zustandes eingeschränkt sein.
Brauchtum in Wolkenstein und Gröden
Zu den wichtigsten Grödner Traditionen gehört sicherlich die der Tracht. Stolz präsentieren die Grödner seit Jahrhunderten ihre traditionellen Gewände, die mit ihren aufwendigen Verzierungen zu den schönsten im ganzen Alpenraum zählen. Früher gehörte die Tracht zum Alltag, denn sie verriet, anhand ihrer Farben und Details, den Familienstand und das Alter der Person, die sie trug.
Trachtenumzügen in Südtirol - Grödner Tracht
Heute wird sie nur noch zu besonderen Anlässen wie bei Trachtenumzügen oder Familienfesten getragen. Die ganze Schönheit der Grödner Tracht zeigt sich beim traditionellen Umzug “Gröden in Tracht”, der jeden August stattfindet.
Der Umzug wird von verschiedenen Volkstanzgruppen und Musikkapellen begleitet. Die Bürger von Wolkenstein versuchen mit diesen Feierlichkeiten, der Öffentlichkeit die ältesten Traditionen des Tals zu zeigen und ein Stück vergangener Zeiten wieder aufleben zu lassen.
Holzschnitzerei im Grödnertal
Das Grödnertal ist nicht nur für die atemberaubende Landschaft, sowie für die Gastfreundschaft seiner Bewohner berühmt, , sondern auch für die traditionelle Holzschnitzerei. Die lokalen Holzschnitzer haben ihr Handwerk in alter Tradition von Generation zu Generation gelernt und ihre Werke gelten heute als eines der wichtigsten kulturellen Erben im Tal.
Heute ist die Holzschnitzerei aus der Gegend vor allem durch ihre außergewöhnliche Qualität bekannt und die renommierten Holzkünstler machen einen großen Teil der Wirtschaft in den Südalpen und insbesondere im Selva di Val Gardena aus. Ihre Kunstwerke und Krippen sind weltweit anerkannt und beliebt.